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Mittwoch, 26. November 2014

Vorschulmuss

Die Tatsache, dass kleine Kinder ständig etwas Neues kennenlernen möchten, kann man sich zu Nutze machen und ihnen 1000 Dinge zeigen, die sie dann später in der Schule nicht extra neu lernen müssen. Gute Helfer bei dieser Taktik waren mir bisher unter anderem (mehr Ideen siehe Labels Vorschule und Feinmotorik und auf der neuen Spieleseite!):

Bunte Holzscheiben sollen
in verschiedene bunte Motive
eingesetzt werden. Farberkennung und Bildbeschreibung.
Sensorisches Material in Hülle und Fülle!
Üben mit Zauberstift, sehr beliebt!
Dominos, gekauft und gebastelt in vielen Varianten.
Freie Flächen zur Gestaltung. In diesem Fall
Tafelfolie, von meiner Tochter dekoriert.
Lotto spielen und dabei ganz nebenbei
die Zahlen lernen.
Flohhupeferl- nicht nur gut für die Feinmotorik, 
sondern auch Geduldsprobe und 
Zählspiel! (Alt Bewährtes neu entdeckt!)
Lustig und lehrreich für
alle kleinen Tierfans! 
Wer frisst was? (Bruchteile!)
Ein gutes Spiel zum Erlernen von Spielregeln, Abwarten...
Beim Homeschooling kann man sich nicht auf zuvor besuchte Bildungsinstanzen ausreden und auch das Abwiegen zwischen Arbeit und Familie ist manchmal eine Gratwanderung, aber dennoch ist es ganz tolle (für mich die ultimative) Möglichkeit, den Ärgernissen an unseren Schulen aus dem Weg zu gehen. 
Nachdem ich die Fragen einiger Leser über uns beantwortet hatte, stieß ich zufällig auf einen Artikel über eine deutsche Familie, die trotz des Verbotes Homeschooling betreibt. Obwohl der Familie die Kinder schon für eine gewisse Zeit weggenommen wurden, kämpfen sie weiterhin für ihr Recht und bleiben im Land.
Hier in Österreich gibt es Eltern, die kämpfen dafür, dass sie eine dem Freilernen angemessene Beurteilung für ihre Kinder erwirken können. Um das durchzusetzen, verweigern sie die Prüfungen.
Beides ähnliche Fälle, einerseits bewundernswerter Einsatz für die Allgemeinheit, andererseits stelle ich mir vor, dass sich der dabei entstehende Stress, die Ungewissheit und die Angst vor behördlichen Konsequenzen im Endeffekt negativ auf die Familie auswirken. Wenn ich von mir ausgehe, ich kann mit so einer Belastung (zur Zeit) nicht leben. Verglichen damit, empfinde ich die paar Prüfungen im Jahr als erträglichere Lösung. Selbstverständlich ist eine Alternative zur gängigen Prüfung wünschenswert und wer möchte kann hier die Initiative Freilernen kennenlernen und unterstützen.
Außerdem bin ich auch für Änderungen an allen Schulen, individuelle Beurteilung und freie Zeiteinteilung ohne "Pausenwecker" sind zwei Stichworte.


Was meint ihr, gehört in Österreich, oder wo auch immer ihr herkommt, geändert, kennt ihr ein für euch perfektes System? Oder wie sieht die ideale Schule aus?

Marisa hat zu diesem Thema eine ganze Liste von Gedanken entdeckt, hier geht es zum "Manifest für eine Schule, die es (noch) nicht gibt", das Stephany von ABC und 123 als Plakat zum Gratis Download umgesetzt hat.

2 Kommentare:

  1. Wieder ein tolle Sammlung! Manche Sachen sind da auch bei uns sehr beliebt.
    Was deine Frage zur Schule betrifft. Ich finde die Lösung für Homeschooling in Österreich nicht schlecht und zwar aus dem einfachen Grund, weil es nicht nur Eltern wie dich gibt, die hingebungsvoll das Lernen ihrer Kinder begleiten. Und hier finde ich es wichtig, dass für diese Kinder jemand schaut, ob eben ihr Recht auf Bildung auch erfüllt wird. Wie diese Prüfungen einmal im Jahr im Detail ablaufen, weiß ich natürlich nicht. Aber hier wäre es sicher wieder gut, wenn einfach alle Beteiligten gemeinsam einen Weg finden könnten, der passt. Der auch von Kind zu Kind individuell sein kann und muss. Wir haben ja in der Schule auch viele Möglichkeiten, wie die Kinder ihr Wissen präsentieren können.
    Sonst kann ich zur Schule nur sagen, wenn nur ein Teil des Geldes und ein Teil der Zeit die in die aufgeblasenen Verwaltung gesteckt werden, in das pädagogische Arbeiten fließen würde, wäre schon viel geschehen. Auch sollten die Eltern mehr Wahlfreiheit haben und LehrerInnen sollten ihr Arbeiten transparenter darstellen. Denn auf der eine Seite passiert sehr viel Tolles auch in den öffentlichen Schulen, von dem niemand wirklich etwas weiß und auf der anderen Seite, wissen eben die Eltern gar nicht, was alles angeboten wird und da es ja eine Sprengelzuteilung gibt, können sie auch nicht frei wählen (oder nur mit Aufwand) in welche Schule, zu welcher Lehrerin ihr Kind gehen soll. Und ja, dass es bei einem so großen System auch immer wieder schwarze Schafe gibt, ist auch klar. Aber auch hier würde die Transparenz und Wahlfreiheit viel bringen. Denn wenn ich "kundenorientiert" arbeiten muss, weil ich sonst allein in der Klasse stehe, werde ich mein Arbeiten hoffentlich auch überdenken. Mir gefällt ja hier das Schulmodell der NEOS sehr gut. Auch wenn es sehr utopisch ist. Aber sie haben sich zumindest einmal getraut, neu zu denken.
    lg
    Anja

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    1. Liebe Anja, danke für deine Meinung!
      Das Neos-Modell finde ich auch Spitze, ja, es trifft sogar mehrere wunde Punkte des Systems! Leider ist soetwas bei uns wirklich utopisch... Aber so wie du sagst, Transparenz und Wahlfreiheit würden auch schon sehr viel bewegen.
      Die Externisten-Prüfungen (MS, AHS) laufen ab, wie Schularbeiten oder Tests, schriftlich UND mündlich in den Hauptfächern, schriftlich ODER mündlich und kürzer in den Nebenfächern, nur mit Jahresstoff. Dieser "Pflichtschulstyle" hat den Vorteil, dass es niemanden interessiert, was das Kind das ganze Jahr über gemacht hat oder wie es was gelernt hat. Man muss auch nichts "hinschleppen". Nachteil ist, man muss oft hinfahren, weil nur 2 Prüfungen, nicht im selben Fach, an einem Tag erlaubt sind.
      Erwischt man eine alternative VS, wie wir, "schleppt" man Mappe, Zeichnungen... in die Schule und die Kinder erklären und zeigen selbst ihre Ergebnisse, zusätzlich einige schriftliche Aufgaben in D und M. Vorteil dabei, die Kinder zeigen gerne ihre Bücher, Hefte und Zeichnungen, Nachteile dabei, meine Kinder arbeiten viel mit Folienstiften oder anders und die Prüfung dauert viel zu lange, weil die Kinder vorher allen anderen 1 Std. lang zusehen müssen, wie sie irgenwas (Lied, Turnübung, Bastelei...) präsentieren, danach folgt unmittelbar 1 Std. Prüfung, ohne Pause. Ein weiterer Vorteil ist, muss man nicht in jedem Fach eine eigene Prüfung ablegen, wie an anderen VS.
      Es hat alles Vor- und Nachteile, am wichtigsten ist für mich, dass die Kinder nicht vorgeführt oder anders blöd behandelt werden und wir uns an der Schule wohl fühlen. Ich musste lang suchen, bis ich zwei Schulen fand, an denen die Kinder nicht vorsingen, vorturnen oder Bücher ausfüllen müssen (3 Spaßkiller)!
      Liebe Grüße, Karin

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