Samstag, 30. August 2014

Warum gewaltfreie Erziehung?

Darum!


Das sind einige Auszüge von Schulbuch-Illustrationen eines 12 jährigen Jungen. Wenn ich mir die Zeichnungen ansehe, fühle ich mich nicht gut dabei.
Ich habe deshalb auch lange überlegt, ob ich sie überhaupt veröffentlichen soll. Nachdem ich für gewaltfreie Erziehung bin, die bei mir schon mit der Ablehnung der gängigen Märchen (link zu einem interessanten Referat!), Ritterburgen und anderen Schlacht- statt Spielsachen beginnt, halte ich diesen Artikel für angebracht. ("Gewaltfreie Erziehung" bedeutet, dass kleine Konflikte natürlich zum Leben dazugehören, wir lernen aber damit ruhig und gelassen umzugehen.)
Der Zeichner ist ein durchschnittlicher Schüler, die Eltern leben nicht getrennt. In seiner frühen Kindheit ist oft der Fernsehapparat sein einziger Bezugspunkt, die Teletubbies werden bald von Power Rangers und Star Wars Figuren abgelöst. Obwohl er zur Schule geht, findet er keine Freunde. Computerspiele beflügeln seine Fantasie und werden, ohne auf Altersbeschränkungen zu achten, angeschafft.
Aus der Sicht einer (zum Glück) nicht Betroffenen, finde ich die Bilder schrecklich und halte die Seele des "Künstlers" für verwundet.
Ich will niemanden verurteilen, ich möchte nur die Frage aufwerfen, wie groß oder klein ist der Spielraum beim Verzicht auf gewaltverherrlichenden Medien, wenn Kinder erst einmal dem gesellschaftlichen Druck in der Schule ausgesetzt sind? Wie gehen Lehrer und Eltern damit um?

Meine bisherigen Erfahrungen von Pflichtschule und Homeschooling wurden beide im letzten Jahr, was Gewaltbereitschaft betrifft, auf den Kopf gestellt!
An einer unserer Prüfungsschulen in Wien stehen für alle Schüler mehrere verpflichtende Sozialstunden pro Woche am Stundenplan, in denen aktuelle Probleme der Kinder, Streitfälle oder allgemeine Verhaltensregeln besprochen werden. Obwohl im alten Schulhaus wenig Platz für die vielen Kinder mit den verschiedensten familiären Hintergründen und Religionszugehörigkeiten zur Verfügung steht, geht es entspannt zu. Die Lehrpersonen wirken auch viel ausgeglichener als an anderen Schulen schon erlebt und gesehen... Juhu!

Es gibt tatsächlich Eltern, die für ihre Kinder (im Rahmen des Homeschoolings) Star Wars-Rechenhefte oder anderes gewaltverherrlichende Unterrichtsmaterial bereitstellen! Andere setzten auch Süßigkeiten als Belohnung oder Lockmittel ein... Schade.
Wie denkt ihr darüber?

Ein Kinderbuch für die Vorweihnachtszeit, das gut zum Thema passt, "Saint Nick, Der Tag, an dem der Weihnachtsmann durchdrehte", von Wolfgang Hohlbein, möchte einer meiner Söhne hier bald etwas genauer vorstellen.