Heute gibt es bei uns eine Bastelanleitung für Schultüten, nicht genäht (das konnte ich meiner Nähmaschine beim besten Willen und bei aller Freunschaft nicht antun), sondern mit der Heißklebepistole geklebt!
Wer lieber näht, kann nach der Anleitung "Schleiereule" (Tonkarton, statt Wellpappe verwenden) arbeiten.Wer den Regenbogenfisch, oder andere Motive aufnähen möchte, kann die einzelnen Stoffbahnen mit Klebestift fixieren, damit nichts verrutscht.
Habt ihr als Kinder auch gerne Papier-Stanitzel gedreht? So wird auch die Tüte geformt. Wer das nicht kennt, kann sich unten ein Bild machen. Wichtig ist, dass die Spitze NICHT spitz, sondern abgeschnnitten ist und dass der Karton durch Zusammendrehen geschmeidig gemacht wird. Dabei sieht man auch gleich, ob die Größe passt.
"Schleiereule"
Die Kanten umschlagen, festkleben/ nähen, damit nichts ausfranst. Den Oberteil von innenbefestigen. |
Zurecht geschnittener Karton, ca. 70x40cm, Stoff an den Enden über- stehen lassen, festkleben/nähen. |
So sieht es geklebt aus, hält sehr gut. |
Die Tüte ohne Verzierung. |
Die Form für einen Fügel, wieder gesäumt. |
Zwei Beinchen aus einer alten Regenjacke. |
Nur eines von so vielen möglichen Designs! |
Herzförmiger Rand für das Gesicht, Augen, Schnabel aus Filz, Flügel an den Seiten. |
"Regenbogenfisch": Der fertige Fisch könnte auch gut bis zum oberen Ende lackiert werden, das verstärkt die Schuppenoptik und fixiert das Netz.
Spitze formen |
Ab ins Karoffelnetz! |
Das Netz gleich zum Schließen verwenden. Augen aufkleben. |
Zuvor die Flosse aus Stoff oder Karton formen, dann die Tüte ins Netz stecken. |
Ein toller Fang! |
Fertig in kürzester Zeit! |
- Wer gerne näht, kann die Reste, ähnlich dem Haarband auch zu Federtäschchen, Turnsackerl, Geldtasche oder Schwimmbeutel verarbeiten. Die Sachen sehen nicht nur gut aus, sie füllen die Tüte, ohne Karies zu verursachen.
- Beklebte, witzige Stifte, bunte Radiergummis und anderes Schulzubehör könnten auch "hinein geschmuggelt" werden.
- Eine selbstgemachte Schultüte ist sicher etwas ganz Besonderes. Am besten, ein Erwachsener zeichnet die gewünschten Umrisse vor und das Kind darf die Stoffe schneiden (was oft einfacher aussieht, als es in Wirklichkeit ist). Die Kinder üben dabei den Umgang mit der Stoffschere und lernen verschiedene Gewebe kennen und von Filz zu unterscheiden.
- Achtung im Umgang mit der Heißklebepistole! Auch wenn man geübt ist, Kartoffelnetz und dünne Stoffe bergen besondere Tücken! Woll- oder Feinmechaniker-Handschuhe leisten da gute Dienste. Messer bereithalten, falls der Kleber tropft, kann er damit noch heiß abgenommen werden.
Kinder können auch hier hin und wieder helfen und ausgeschnittene Teile auf Klebepunkte legen, ohne sie festzudrücken, Heißklebestäbe bereithalten, Tüte halten, ... - Ein besonders witziger Schultüten-Recycling Tipp ist, die alte Schultüte zu verzieren und als Zauberhut zu verwenden! Innen sollte ein Filz- oder Stoffband eingeklebt werden, dann sitzt der Hut richtig gut.
Die Idee stammt von meinen Kindern! Als sie einmal ein Schultüten-Bastelset bekommen hatten, fanden sie es einfach viel lustiger glitzernde Zauberhüte mit CDs oder bunt beklebt, anstelle von Schultüten, zu basteln.
Super, Karin - obwohl es bei uns den Schultütenbrauch nicht gibt. Aber mir gefällt, wie du die Bastelarbeit präsentierst und wie stolz deine Kids sich damit zeigen.
AntwortenLöschenDanke, Marisa.
AntwortenLöschenDass sich die Tüten in der Schweiz nie etabliert haben, mag vielleicht daran liegen, dass sie ursprünglich aus Deutschland stammen und Österreich den Brauch in der NS Zeit übernommen hat.
Hallo,
AntwortenLöschendanke für die schnellen Ideen. Hab noch ein Jahr Zeit zum Basteln.
Eine Schultütengeschichte kann ich beisteuern. Als mein Vater 1945 als Flüchtling aus Schlesien in Thüringen eingeschult wurde, haben die Eltern seiner Mitschüler eine Papiertüte voller Wurstbrote für ihn gesammelt und er konnte sich mal richtig satt essen. Daran hat er sich sein Leben lang erinnert.
Liebe Grüße
Heike
Danke für den schönen Beitrag und den Besuch bei uns!
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