Mein heutiger Beitrag ist für alle, die sich mit den christlichen Feiertagen nicht 100%ig auskennen, für alle "Andreasse" und die, die etwas über Andreas-Bräuche erfahren möchten.
"Das Weihnachtsbuch für die ganze Familie, 2001, W. Ludwig Buchverlag, München", ist meine geheime Quelle, aus der die heutigen Weisheiten(?) sprudeln.
Normalerweise bin ich nicht für religiöse Beiträge im blog, möchte aber in diesem Fall eine Ausnahme machen, weil ich von dem heiligen Andreas, der von Jesus zum Missionieren ausgesandt und in Griechenland schließlich auf einem schrägen Kreuz gekreuzigt wurde, nichts wusste, außer, dass die Kreuze an Bahnübergängen und bei Fachwerkbauten nach ihm benannt sind.
Das, was ich interessant fand, waren die Bräuche zu diesem Tag, die vielleicht esoterisch oder auch witzig, aber nicht unbedingt christlich wirken. Der 30. November galt nicht nur als Lostag für die Bauern (Andreasschnee bleibt 100 Tage liegen) und Knechte, sondern, nachdem der Heilige auch als Schutzpatron der guten Heirat galt, auch als Lostag für die Zukunft der unverheirateten Frauen!
- Apfelschalenorakel:
Liebesorakel, dass den Anfangsbuchstaben des zukünftigen Ehemannes oder notfalls (wenn man nichts erkennt) das Hochzeitsdatum ankündigen soll. Apfel so schälen, dass ein langer Streifen entsteht und diesen über die linke Schulter auf den Boden werfen und lesen, bitte nicht darauf ausrutschen.
- Gänseorakel:
Man braucht die Gans, die St. Martin überlebt hat und junge Frauen, die sich im Kreis um das Tier setzen. Die Frau, auf die die Gans zustürmt, wenn sie losgelassen wird, heiratet als erste, einfach und unkompliziert, außer dem Stress für die Gans.
- Traumorakel:
Wenn Mädchen einen Hering essen, bevor sie in der Nacht zum 30.11. zu Bett gehen, soll ihnen der Zukünftige im Traum erscheinen. Mir würde dabei eher schlecht als etwas erscheinen, aber vielleicht eine Möglichkeit für Nordseefreunde.
- Kreuzweghorchen:
Wer zum Andreastag an einem Kreuzweg genau lauscht, erfährt Namen und Aussehen des zukünftigen Gatten.
- Andere Losbräuche, wie Pantoffelwerfen, Blei- und Wachsgießen bringt man auch mit diesem Tag in Zusammenhang.
Auch wenn ich mich, einen Meilenstein vom Mädchenalter entfernt, und durch die Bräuche eher belustigt, als angesprochen fühle, finde ich es gut, Pläne zu schmieden und Wünsche vielleicht genau an diesem Abend bei Kerzenschein und Bäckerei gemeinsam zu besprechen, dazu bunte Wachsscheiben auf Wasser tropfen und über die lustigen Orakelmethoden lachen.
Wer, wie ich, Nachhilfe in Tradition und Brauchtum nötig hat, dem kann ich dieses Buch empfehlen, es war mir schon öfters ein guter Helfer, auch die enthaltenen Back- und Bastelideen sind ganz ansprechend.